Umstieg auf Antihydral oder mit ALCL weiter machen?

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Mike84
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Umstieg auf Antihydral oder mit ALCL weiter machen?

Beitrag von Mike84 »

Hallo liebe Leidensgenossen,

ich habe jetzt eigentlich das komplette Forum durchstöbert, aber so gut wie gar nichts über Schwitzen an Händen und Füßen in Verbindung mit ALCL Lösungen gefunden.
Bei mir stellt sich das wie folgt dar:
Ich bin 26 Jahre alt und bei mir hat sich in einer Art schleichendem Prozess seit der Pupertät immer stärkeres Schwitzen an Händen, Füßen und seit kurzer Zeit auch im Genitalbereich eingestellt. Bis vor kurzem habe ich noch versucht mit zu Hilfe nahme der üblichen Deos versucht irgendwie klar zu kommen, allerdings ist ein weiteres noch gravierendes Problem aufgetreten.
Während ich zu Hause bin, so wie jetzt Beispielsweise am Computer laufe ich eigentlich immer Barfuss oder mit Socken rum und habe eiskalte Füße. Aber sobald ich in Schuhe, Hausschuhe oder Sandalen schlüpfe explodieren meine Füße förmlich. Innerhalb von 30 Minuten sind meine Geh-Utensilien (Schuhe + Socken) schweißgetränkt und ich bekomme tatsächlich starke Schmerzen in den Füßen. Es tut so weh, dass ich kaum 10 Sekunden lang auf einer Stelle stehen kann. Nur Bewegung verschafft mir etwas Erleichterung. Aber auch nur so lange, bis ich wieder irgendwo Stehen muss. Ihr könnt euch vielleicht schon ungefähr vorstellen, wie das aussieht, wenn man irgendwo "gemütlich" ansteht oder am Tresen ein Bierchen trinkt, etc. pp. Es ist jedenfalls sehr schmerzhaft und unangenehm.

Zunächst, ich bin "hauptberuflich" Student, habe ich einfach nur meinen Nebenjob in der Gastronomie aufgegeben. Doch dieser Zustand ist für mich ziemlich unbefriedigend. Ich fühle mich einfach nicht mehr als Teil der Gesellschaft. Ich gehe kaum noch raus, erledige nur noch Dinge außerhalb des Hauses die unbedingt notwendig sind und versuche so viel wie möglich von zu Hause aus zu erledigen, weil ich genau weiß, das ein Gang aus dem Haus mit Schmerzen verbunden ist.

Also bin ich nun nach mehreren missglückten Experimenten beim Hausarzt mit diversen Tabletten, wo ich mich auch nicht wirklich ernst genommen gefühlt habe, nun doch mal zur Dermatologin und habe da im wahrsten Sinne des Wortes "ausgepackt". Dort wurde mir dann angeraten, direkt auf atmungsaktive Schuhe umzusteigen, welche ich mir dann auch sofort danach besorgt habe und mir wurde eine der allseits bekannten Aluminumchlorat Hexahydrat Lösungen verschrieben, in der Apotheke angemixt und in einem Deo-Roller ausgegeben. Nach meiner Umrechnung ist die Mixtur lediglich eine 15%ige Mischung, was ich ja schonmal ziemlich blöd finde, zu mal ich hier durch fleißiges Lesen immer wieder gesehen habe, dass bei Füßen in der Regel 20% oder gar 30% Lösungen angebracht sind.
Nichts desto trotz hab ich es einfach mal versucht. Von meiner Hausärztin vorgegeben, war eine Behandlung alle 2 Tage. Fand ich auch nicht gut, also habe ich direkt auf eine tägliche Behandlung umgestellt, so wie es hier viele andere auch machen. Als ich nach 2 Tagen Anwendung nicht einmal die geringste Reaktion oder Nebenwirkung feststellen konnte, habe ich mich dazu entschlossen, die Therapie noch einmal zu erhöhen, sprich 1 mal morgens und 1 mal abends. So weit so gut, dies dann wieder 2 Tage lang durchgezogen und siehe da erste Veränderungen der Hautoberfläche. Im Ruhezustand fühlen sich Hände und Füße tatsächlich schon schön trocken an, aber sobald ich irgendwas machen muss oder in Schuhe muss ist es auch schon wieder vorbei. Alle Hinweise, sprich Haut muss trocken sein vor dem Auftragen etc. habe ich strikt befolgt. Aber das alte Spiel halt.

Nun verliere ich so langsam die Geduld, wenn ich hier von euren tollen Erfolgsgeschichten höre. Also denke ich darüber nach den ganzen Mist in die Tonne zu hauen und Antihydral zu probieren. Aber ich würde vorher noch gerne ein paar Meinungen, Tipps etc dazu hören, bevor ich nun überstürzt mit irgendwelchen Experimenten beginne. Vielleicht bin ich auch einfach nur zu ungeduldig.

Dauert es einfach nur länger, bis sich ein erster Erfolg einstellt? Kann ich mit der Dosierung weiter fort fahren oder muss ich doch ein bisschen aufpassen? Sollte ich mir vielleicht eigenmächtig eine stärkere Dosierung besorgen? Ist ein Umstieg auf Antihydral vielleicht doch sinnvoll?

Auch andere Tipps, Hinweise, Anregungen nehme ich gerne mit.

Gruß

Mike
T-Dogg
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Re: Umstieg auf Antihydral oder mit ALCL weiter machen?

Beitrag von T-Dogg »

Die von Dir geschilderten Schmerzen in den Füßen, die im Stehen besser werden, machen mich stutzig. Das geschilderte Verhalten ist geradezu typisch für Durchblutungsstörungen, und paßt meiner Meinung nach überhaupt nicht mit einer Hyperhidrose zusammen. Zumindest kann ich mir keinen Zusammenhang zwischen der Hyperhidrose und den Schmerzen vorstellen. Außerdem würde ich für das Schwitzen an Händen und Füßen die Elektrophoresetherapie ausprobieren, schiene mir aussichtsreicher als die lokale ALCL-Behandlung. Wichtiger als die Schwitzbehandlung wäre mir allerdings die Abklärung dieser belastungsabhängigen Beinschmerzen, damit da keine Durchblutungsstörung dahintersteckt. Gute Besserung.
Mike84
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Re: Umstieg auf Antihydral oder mit ALCL weiter machen?

Beitrag von Mike84 »

Also das Thema "Schmerzen in den Füßen" habe ich bei meiner Dermatologin auch angesprochen, weil ich mir da 100% auch nicht sicher war/bin und Sie hat mir in dem Zusammenhang zu verstehen gegeben, dass ich durch die Bakterienbildung die Schmerzen habe.

Naja meine Füße weichen halt total auf in Schuhen und wenn ich dann nach einigen Stunden arbeiten aus diesen heraus schlüpfe, ist das eine Mischung aus weißen und roten Stellen, wenn ich den ganzen Schweiß drumherum mal subtrahiere. Die Roten stellen halt vor allen Dingen an den Fußrändern aber auch an der Sohle und die weißen eher bei den Zehenzwischenräumen. Daher kann ich mir diesen Zusammenhang durchaus vorstellen. Nicht dass es jetzt zu Missverständnissen kommt, mir tun "nur" die Füße weh und nicht die Beine.

Zum Thema Iontophorese: Habe ich mich bereits eingehend mit beschäftigt und auch schon mit der Dermatologin drüber gesprochen. Problem allerdings ist, dass Sie darauf bestand, dass ich bei der Krankenkasse nach frage, wie das aussieht mit Kostenübernahme oder aber ich in eine weiter entfernte Klinik zur Behandlung müsste, was für mich einfach nicht machbar ist. Also bei der (wohlgemerkt gesetzlichen) Krankenkasse vorgesprochen, und musste dann mit erstaunen feststellen, dass so ein Gerät nicht von der Krankenkasse übernommen wird, nichtmal teilweise. Find ich schon komisch, wo ich doch auch z.B. in diesem Forum immer wieder von zumindest teilweisen Übernahmen höre. Ich muss natürlich auch dazu sagen, dass ich mich erst seit einigen Tagen wirklich darauf behandlen lasse. Vielleicht wird ja eine gewisse Krankenvorgeschichte benötigt um an so ein Gerät zu kommen ohne sich zu ruinieren.

Also steh ich jedenfalls jetzt wieder da wie doof und muss an meiner aktuellen Therapie festhalten oder mir eben Lösungen suche die ich auch finanziell tragen kann, wie z.B. diese Salbe und daher halt auch die Frage.

So viel dazu, aber trotzdem danke für die Antwort.

Gruß

Mike
T-Dogg
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Re: Umstieg auf Antihydral oder mit ALCL weiter machen?

Beitrag von T-Dogg »

Also. Die Schmerzen i den Füßen durch Bakterien.. ich weiß ja nicht. Und der Zusammenhang zwischen Hyperhidrose und Bakterien an den Füßen ist mir auch nicht wirklich plausibel zu erklären, erst recht nicht mit den Schmerzen - Du müßtest ja sonst an einer bakteriell hervorgerufenen Entzündung der Füße leiden, die bei Belastung akut stärker wird ??!! Da könnte man auch gleich sagen, die Fußschmerzen kämen daher daß Deine Knochen durch das Einweichen im Schweiß weich werden beim Laufen.
Das mit dem HYperhidrose-Elektrophoresegerät... meines Wissens nach ist das zu Lasten der normalen Krankenkassen verschreibbar. Zumindest hat mein Hausarzt mir damals anstandslos eines verschrieben, ich mußte lediglich so knapp 10 Euro Transportpauschale bezahlen als das Teil geliefert wurde. Das war allerdings 2006, es könnte sich theoretisch geändert haben. Möglicherweise lohnt sich da mal das Einholen einer Zweitmeinung bei einem anderen Arzt und bei einem anderen Sachbearbeiter der Krankenkasse und/oder etwas hartnäckigkeit... schließlich kann man heute die Krankenkassen auch wechseln... Und die Dermatologin könnte z.b. auch Elektrophoresebehandlungen in ihrer Praxis durchführen.
Abschließend:
1) Fußschmerzen durch Hyperhidrose krieg ich nicht auf die Reihe
2) prolongiertes Maulen über Schwitzfüße und -hände schreit meiner Meinung nach nach einem Therapieversuch mit Elektrophorese
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Simse
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Re: Umstieg auf Antihydral oder mit ALCL weiter machen?

Beitrag von Simse »

Auch mir wurde das Iontophores-Gerät komplett bezahlt. Mein Arzt sagte mir aber damals schon, dass das dann gemacht wird wenn kostengünstigere Alternativen zuvor ausgeschlossen wurden. War bei mir der Fall - ich hatte in Bezug auf HH schon eine Krankengeschichte.
Zu Antihydral: Ich bin eine derjenigen, die mit Antihydral sehr gute Erfahrungen gemacht hat. Meine Problemstellen sind auch vor allem Hände und Füße. Man muss eben wissen, dass gerade bei den ersten Behandlungsphasen manchmal ziemlich hässlich ausschauen. Mit viel Eincremen lässt sich das aber vertuschen. Inzwischen kann ich Antihydral verwenden ohne, die hässliche gelbliche Färbung an den Händen zu bekommen. Wirkung ist immernoch toll. Ist letztendlich aber ein Versuch.
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