nach 38 Jahren Kopfschwitzen habe ich mal im Internet danach gesucht und dieses Forum gefunden. Ging ja recht schnell.

Also das Problem ist, ich schwitze aus der Kopfhaut, wie eine Gießkanne wenn es denn losgeht. Nur Kopfhaut, nicht Stirn, Gesicht, Achseln, Hände, Bauch, Rücken.
Alles ist staubtrocken, immer und wird nur nass weil es von oben tropft bzw. runterläuft.

Es gibt drei Auslöser, die jeder für sich funktionieren.
Zuerst Temperatur in Verbindung mit Luftfeuchte und oder direkter Sonneneinstrahlung. Temperaturen über 16° C empfinde ich als unangenehm, dabei hohe Luftfeuchte, also Schwüle, drückendes Wetter, geht bei geringster Bewegung oder auch nur beim entspannten Sitzen los.
Ohne Schwüle bei direkter Sonneneinstrahlung ebenso.
Ergebnis klatschnasse Haare.
Derzeit 10 Grad und ich habe einen halbstündigen schnellen Spaziergang hinter mir und keine Probleme.
Zweiter Auslöser, Stress,Zeitdruck, körperliche Anstrengung an der Arbeit oder privat. Kommt manchmal vor, löst ein mittelschweres bis schweres Kopfschwitzen aus. Ebenfalls klatschnasse Haare. Dauert zumeist nicht solange wie das temperaturbedingte Kopfschwitzen. Ist logisch, letzteres geht bis nix mehr da ist an Flüssigkeit.
Dritter Auslöser, wenn ich zum Frisör gehe, also alles wo ich angefasst werde. Das ist mir zu nahe, unangenehm, ich lasse mich von niemandem anfassen, maximal, aber auch nur ungerne Hand geben.
Ist mir unangenehm, trotz knochentrockener Hände, vermeide ich fast immer. Ein Hi und kurz erhobene Hand sollte reichen.
Gleiches gilt für Schlangestehen an Kassen in Supermärkten, früher öffentliche Verkehrsmittel die immer überfüllt sind.
Die Friseuse muß mich ja anfassen, anders geht es nunmal nicht, also zuerst Aussenwetter prüfen für den angestrebten Termin, bei mehr als 16 Grad morgens um 8 Uhr geht es nicht. Bei schwülem Wetter geht es nicht, ich gehe immer morgens um 8 damit kein anderer Kunde da ist.
Ist die Temperatur im grünen Bereich, dann schaffe ich es mittlerweile bei 5 von 10 Besuchen fast nicht zu tropfen.Wenn ich merke das es losgeht, leichtes Kribbeln auf der Kopfhaut, dann versuche ich die Gebrauchsanweisung auf den vielen kleinen Fläschchen zu lesen, die da immer so rumstehen. Aus gut 1,50 bis 2m ist das eine Leistung die volle Konzentration erfordert. Manchmal kann ich damit den Ausbruch der Gießkanne verhindern. Es passiert immer nur einmal bei so einem termin, kann ich den Ausbruch verhindern war es das, der Rest ist relaxed und ich kann sogar mit der Friseuse reden. Es darf kein Friseur sein der einen vor einem Schaufenster platziert, ich will nicht von draussen oder auch drinnen angestarrt werden. Dann schaffe ich es mit Glück aus der Nummer ohne Blamage rauszukommen.
Manchmal geht es komplett schief, früher habe ich immer den Friseur gewechselt, nach so einer Peinlichkeit, aber soviele Friseure gibt es hier nicht in der Kleinstadt.
Gibt es denn nun ein Medikament, Psychopharmaka z.B. das ich vorher einwerfen kann, um solche Situationen mit Menschen die mir zu nahe kommen, tropffrei zu überstehen?
Also nicht immer nehmen, nur vor solchen Situationen.